Montag, 29. Oktober 2018

Fliegen in der Schwangerschaft und im Wochenbett

Viel Platz für eine große Kugel
Langstreckenflüge  sind  bekanntlich  immer  stressig und anstrengend und man ist jedes Mal froh, wenn man die Maschine nach vielen Flugstunden wieder verlassen kann - im schwangeren Zustand oder kurz nach einer Geburt ist dies natürlich weitaus komplizierter! Aufgrund unseres zweiten Wohnsitzes in México war es jedoch unumgänglich, im schwangeren Zustand auf Flüge zu verzichten und so saß ich in allen drei Schwangerschaften im Flugzeug. 
Im Juli befand ich mich zum Zeitpunkt des Flugs bereits in der 34. Schwangerschaftswoche mit Emilio und war auf-grund des bereits sehr großen Bauchumfangs in meiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Zudem konnte ich nicht lange sitzen, sondern musste im Liegen den großen Druck auf den Bauch und in die Beine verringern. Deshalb hatten wir für mich (und Matteo) ein Upgrade auf die Business-Klasse gebucht, was unglaublich toll und kom-fortabel war. So konnte ich liegen, mich frei bewegen, zur Toilette gehen, viel trinken etc.
Mit einigen Koffern geht es zurück...
Am Vortag hatten wir bereits im Flughafenhotel in Mexico City übernachtet und dort einen Late-Check-Out gebucht, sodass ich vor dem Flug noch einmal viel liegen und entspannen konnte, bevor die Maschine nach Frankfurt startete. Der Flug war also trotz der Länge sehr entspannt und alles verlief problemlos. Lustig waren übrigens die Blicke mancher Mitreisender, die befürchteten, nun noch eine Geburt an Bord der Maschine erleben zu müssen ;-) 

Nach Emilios Geburt musste unsere Rückreise bald von-stattengehen, da bei Robert schon wieder das neue Schuljahr begonnen hatte. Zunächst war der Plan, dass er zusammen mit seiner Mutter und den beiden größeren Jungs vorfliegt und ich dann mit unserem Neugeborenen nachkomme. 
 
Mein Gepäck: zwei Kleinkinder und ein Neugeborenes
Da ich mich jedoch von der Geburt schnell erholte und auch Emilio gesund und schon sehr kräftig war, entschlossen wir uns nach Rücksprache mit unseren Ärzten und meiner Hebamme, bereits ca. zwei Wochen nach der Entbindung zusammen mit den anderen Familienmit-gliedern zu fliegen. 
Aufgrund des vielen Gepäcks und der drei Kleinkinder war es organisatorisch eine Herausforderung, bis ans Fluggate zu kommen. Letztlich schob ich einen Doppelkinderwagen und hatte zudem das Baby in einer Trage vor mir hängen. Da ich körperlich noch nicht allzu fit war, dauerten die Laufwege natürlich länger und mit entsprechenden Pausen. Doch wir kamen überall gut an und auch der Flug verlief ohne Probleme, da Emilio fast die ganze Zeit schlief. 

Und so kamen wir nach einem spannenden Hin- und Rückflug mit Einschränkungen wieder gut und überglücklich in unserem mexikanischen Zuhause an. 



Mittwoch, 10. Oktober 2018

Ein langer Sommer in Deutschland

Noch zu Viert...
Dieses Jahr wurden wir nicht nur wetterbedingt von einem langen Sommer verwöhnt, sondern wir verbrachten aus-nahmsweise neben dem Juli auch den August in der Heimat und blieben deshalb länger als sonst in Deutschland. Der Grund war ganz einfach: Wir wollten diesen Aufenthalt mit der Geburt unseres dritten Kindes verbinden. Da die deutsche Geburtshilfe für natürliche Geburten eher unseren Vorstellungen entspricht, kam es uns ganz gelegen, dass der Geburtstermin so optimal in die Ferien fiel. So verbrachten wir die letzten Schwanger-schaftswochen in Deutschland damit, uns u.a. auf die Geburt vorzubereiten (Hebamme, Entbindungsklinik, Babyausstattung). Außerdem trafen wir wie in jedem Jahr viele Familienmitglieder und Freunde, die dankenswerter-weise meist zu uns kamen, da wir selbst nicht mehr mobil waren. Leonardo besuchte für fünf Wochen einen deutschen Kindergarten, was ihm - nach einer kurzen Eingewöhnungsphase - sehr gut gefiel. Auch für uns als Eltern war es interessant, die Unterschiede zu unserer mexikanischen Einrichtung zu sehen. 
Es brachte uns immer wieder zum Staunen, wie frei sich doch deutsche Kinder bewegen können, ob am Spielplatz oder mit dem Fahrrad. Hier in Mexiko ist dies nur in abgesperrten und überwachten Gebieten mit entsprechender Infrastruktur realisierbar und Fahrradfahren auf einer öffentlichen Straße ist angesichts der schlechten Straßen-verhältnisse nicht möglich.
Unterwegs mit dem Fahrrad
So genossen wir die täglichen Fahrradtouren rund um unser Dorf mit der ganzen Familie. Leonardo hatte ein neues Fahrrad geschenkt bekommen und war ganz glücklich darüber, durch die schöne Sommerlandschaft fahren zu können. Selbst ich mit meinem riesigen Schwangerschaftsbauch erfreute mich daran.

Schließlich kam einige Tage nach dem errechneten Geburtstermin EMILIO ALEXANDER, unser jüngster Sohn, zur Welt. Es war zum Glück eine kurze und komplikationslose Geburt, bei der wir gut vorbereitet waren und optimal betreut wurden, so dass wir es auf keinen Fall bereut haben, die Entbindung auf deutschem Boden gemacht zu haben. Unser Kleiner durfte deshalb bald nach Hause und wurde stürmisch von seinen großen Brüdern begrüßt.

Nachdem unser Jüngster dann seinen Reisepass hatte, konnten wir schließlich in unser mexikanisches Zuhause fliegen, wo Roberts Schulalltag gleich wieder losging.
Klein Emilio
Wir sind sehr dankbar, dass die Geburt unseres kleinen Sonnenscheins so gut lief und wir auch ohne Probleme in unsere Wahlheimat zurückkamen.

Es war insgesamt ein sehr emotionaler Besuch gewesen, an den wir uns immer erinnern werden... 
Jetzt sagen wir abermals "Adios, Deutsch-land", wir sehen uns nächsten Sommer wieder! :-)