Zwei Jahre sind seit unserem letzten Eintrag vergangen - eine lange Zeit, in der
wir viel erlebt haben. Man könnte glauben, dass darum unsere Zeit in Mexiko ein
Stück weit in Vergessenheit geraten ist - aber nein, dem ist nicht so. Wir
denken weiterhin oft an diese besondere Zeit zurück und vermissen immer wieder
unser mexikanisches Zuhause.
Manchmal herrscht noch immer das Gefühl vor, hier in
der alten Heimat nicht angekommen zu sein und viele Jahre des Umbruchs in der
deutschen Gesellschaft verpasst zu haben. Da wir erst in Mexiko zu Eltern
wurden, adaptierten wir das dortige kulturelle Verständnis einer Familie und der Kindererziehung viel stärker. Oftmals fühlen wir uns hier nicht in der deutschen Elternrolle wohl
und besitzen zum Glück den Mut, es stellenweise anders zu machen als es hiesige Gesellschaftsstrukturen vorgeben (eher nach mexikanischer Vorstellung).
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| Wiedersehen mit Kollegen |
Im März 2023 trafen wir Roberts früheren Schulleiter und einige
Kollegen auf der Bildungs-messe "Didacta" in Stuttgart. Auch unsere mexi-kanische Freundin Bianca, die im
Vorstand des Colegio Humboldts ist, besuchte die Messe und es gab ein tränenreiches
Wiedersehen.
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| Freundschaft |
Es kamen aber auch einige ehemalige Kollegen in unser Zuhause zu
Besuch: Bianca und Roland, unsere besten Freunde der ersten beiden
Auslandsjahre, sowie Elisabeth und Micha. In Frankfurt schafften wir letztes
Jahr sogar ein Wiedersehen mit unseren Freunden Nadine und Olaf und ihren
Kindern, die gerade in Heimaturlaub in Deutschland waren und dann wieder nach Puebla flogen. Die Freude ist jedes Mal sehr groß, weil eine unglaubliche
Verbundenheit existiert, da die Freunde im Ausland die eigene Familie
"ersetzten" und man durch all die Heraus-forderungen gemeinsam gewachsen ist.
| Unsere früheren Nachbarn |
Unvergessen bleibt auch unser Treffen mit unseren früheren deutschen Nachbarn
Doreen und Sören, die dieses Jahr mit ihren Kindern zum zweiten Mal zu Besuch zu
uns kamen. Wir saßen auf unserer Terrasse, hörten mexikanische Mariachi-Klänge,
tranken Corona und erinnerten uns an die schöne Zeit.
Auch unser guter Freund
Ralf, ein früherer Nachbar, besuchte uns mit seiner mexikanischen Frau,
Schwiegermutter und den Kindern, so dass Leonardo seinen besten mexikanischen Freund
Niko nach zwei Jahren wiedersah und endlich wieder auf Spanisch kommuniziert
wurde.
All diese Begegnungen bringen uns viel Freude, lassen die Erinnerungen
und etwas Wehmut aufkommen, und doch behalten wir den Blick nach vorne in die
Zukunft.
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| Viele Mexikaner auf unserer Terrasse |
Unsere vier Kinder lieben das Leben hier in Deutschland. Sie sind in vielen Vereinen aktiv: sie musizieren, spielen Fußball und Tennis, turnen, lernen im Roten Kreuz Erste Hilfe, besuchen Kirchentage oder Freunde. Es ist immer viel los und sie sind bestens integriert. Uns erfüllt eine unglaublich große Dank-barkeit, dass es uns allen gut geht und wir gesund sind. Unvergesslich waren in diesem Jahr auch unsere wunderschönen Urlaube am Bodensee, in Südfrankreich und in Italien.
Welche Erfahrungen haben wir nach unserem 7-jährigen Auslandsaufenthalt mit nach Deutschland genommen? Die
Zuversicht, dass sich alles zum Guten regeln wird, man dafür nur oft Geduld
braucht. Den Willen, zu wachsen, sich zu öffnen, über Grenzen zu gehen und dabei
neugieriger, interessierter, respektvoller und empathischer zu werden. Der
Lebensabschnitt "Mexiko" ist beendet, ohne dass er unwiederbringlich verloren
ging. Vielmehr bleibt diese einmalige Erfahrung ewig in uns geborgen.
Wir wünschen Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!



