Die letzten Wochen in unserer Wahlheimat México neigen sich langsam aber sicher dem Ende zu und natürlich verspürt man gegen Ende den Drang, die Lieblingsorte nochmals zu besuchen oder die Plätze, die man in all den Jahren noch nicht gesehen hat, aufzusuchen. Vor diesem Hintergrund unternahmen wir in der letzten Zeit viele Ausflüge, sofern dies natürlich in der Pandemie möglich war, da viele Stätten und Orte noch geschlossen sind.
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| Vor der Kirche Santa Prisca |
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| VW-Käfer als Straßentaxi |
Mitte Mai fuhren wir übers Wochenende mit unseren guten Freun-den Steffi & Pablo nach Taxco, einer wunder-schönen Silberminen-stadt ca. drei Fahrt-stunden von uns ent-fernt. Die Stadt, die in den Bergen der sierra madre del sur liegt und an manchen Stell-en solch enge Gassen hat, dass man kaum mit dem Auto durch-passt (wir fuhren extra mit unserem kleinen Renault hin), erinnert einen an ein italienisches Städtchen. An jeder Straßenecke wird Silberschmuck verkauft, aber auch Handwerkskunst. Besonders schön sind all die Dachterrassen, auf denen sich Restaurants und Bars befinden. Die im spätbarrocken Stil erbaute Kirche Santa Prisca zählt zu den schönsten Kirchen in Lateinamerika.
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| Die Jesus-Statue mit Blick auf Taxco |
Wir fuhren auf einen Hügel oberhalb der Stadt, wo eine hohe Christusstatue thront und einen umwerfenden Blick auf die Stadt bietet. Zum typischen Straßenbild Taxcos zählen die alten weißen VW-Käfer, die als Taxis durch die Gassen der Stadt fahren. Als wir das letzte Mal den Ort besuchten, war Leonardo ein halbes Jahr alt. Jetzt wird er bald sieben und wir merkten daran, wie lange México nun bereits unser Zuhause ist.
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Oberhalb der Baumgrenze
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Ein besonderes Highlight für Robert war die Erklimmung des erloschenen Vulkans
Malinche, dessen Spitze auf 4.420 m Höhe liegt und der zur zentral-mexikanischen Vulkankette gehört. Der Vulkan kann im Rahmen einer Tagestour bestiegen werden. Zusammen mit zwei deutschen Bekannten startete die Tour frühmorgens um 05:30 Uhr mit einer ca. einstündigen Autofahrt zum 3100 m hohen Ausgangspunkt der Expedition. Der Marsch bis zur Baumgrenze war noch einfach zu bewältigen, doch danach merkte man, wie die Luft dünner wurde und das Atmen schwer fiel.
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| Der steinige Weg alleine zur Spitze des Malinche |
Den letzten steilen Aufstieg bis zur Spitze meisterte Robert dann alleine und er kam hierbei an seine Grenzen. Doch ein Pfarrer aus dem Elsass, auf den er zufällig traf, gab ihm bei den letzten Metern Mut und so schaffte er es bis zur Spitze des Malinche, wo sogar noch vereinzelt Schneefelder lagen. Der Ausblick war atemberau-bend und das Gefühl unbeschreiblich. Am Abend merkte Robert die körper-liche Erschöpfung, aber auch das Glück und den Stolz, dort oben gewesen zu sein.
Eine kleine Wanderung dagegen fand mit der Familie im Kakteenwald bei Tehuacán statt.
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| Auf zur Wanderung! |
Da die offiziellen Führungen aufgrund der Pandemie noch nicht durchgeführt werden, wanderten wir selbst ohne Begleitung durch die steinige und trockene Vegetation.
Die Kinder hatten trotz der unglaublichen Hitze und des steilen Anstiegs ihre Freude und rannten uns fröhlich voraus. Obwohl wir nun schon einige Male in dieser Gegend waren, staunten wir wieder aufs Neue über die riesigen Kakteen in allen Formen und Variationen. Und auch der Anblick des tiefblauen mexikanischen Himmels erfüllte uns wieder mit Freude.
Dieser Ort ist so einzigartig und wird uns unser Leben lang in Erinnerung bleiben...
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| Unzählige Kakteengewächse |