Samstag, 14. September 2019

Abschied nehmen

Unser Leben im Ausland ist geprägt vom Abschiednehmen - nach unseren langen Heimaturlauben von unseren Familien und Freunden, aber auch hier in México von unseren Wegbegleitern.
Eine Kerze als letzten Gruß
Als wir dieses Jahr Anfang Juli nach Deutschland starteten, haben wir uns von unseren hiesigen Freunden verabschiedet, darunter auch von unseren wundervollen Nachbarn und Freunden Rainer und Renate. Dass dieser Abschied für immer sein sollte, konnten wir damals noch nicht ahnen. Erst bei unserer Rückkehr wurde uns bewusst, dass sich die Gegebenheiten geändert haben und unsere Freunde aufgrund von Rainers gesundheit-lichen Problemen eine Woche zuvor nach Deutschland ausreisen mussten und nie mehr zurückkommen werden... Wir sind sehr dankbar für die vielen schönen gemeinsamen Stunden und für die Hilfsbereitschaft und Fürsorge, die uns von den beiden entgegen-gebracht wurde.

Ein weiterer plötzlicher Verlust, der uns sehr traurig macht, war der Tod unserer geliebten Kindergartenleiterin Chayo. Sie begleitete uns, seitdem Leonardo in den mexikanischen Kindergarten geht, und sie ist in diesen zwei Jahren für unseren Sohn und uns Eltern eine feste Konstante in unserem mexikanischen Alltag geworden. So vermisste unser Leonardo "seine Chayo" bei all unseren Besuchen in Deutschland oder wir bekamen des Öfteren zu hören, was Chayo sagte, denn das war Gesetz ("Pero Chayo dijo...") Ende Juni hatten wir das letzte einstündige Elterngespräch mit ihr und Robert und ich bewunderten wieder mal diese einzigartige Frau mit einem so großen Herzen, das den Kindern soviel Wärme und Liebe entgegenbrachte!
Chayo mit ihren Kindern
Bei der Trauerfeier, zu der ich übrigens als einzige in Schwarz kam, saßen wir im Gras unter Palmen und einem strahlend blauen Himmel und dachten an Chayo. Jeder durfte seine Erinnerungen und Gefühle zum Ausdruck bringen und es flossen viele Tränen. Da saß ich nun unter lauter Mexikanern und trauerte und weinte mit ihnen um eine ganz besondere Mexikanerin. Diese Verbundenheit mit den Menschen ist etwas Besonderes.

Hier sind die Zeilen, die Chayo immer mit den Kindern zu den Geburtstagszeremonien gesungen hat:
Una estrella centellaba mientras un angel a ti te guiaba desde el cielo hasta la tierra y en tu hogar el te dejaba seas bienvenida, bienvenida en este hermoso y claro dia los pajaritos cantan para ti y te hacen buena, fuerte y noble. 
Ein Stern strahlte, als ein Engel dich vom Himmel auf die Erde brachte, und dir ein Zuhause gab, um dich Willkommen zu heißen. An diesem schönen und klaren Tag singen die kleinen Vögel für dich und machen dich gut, stark und edel.

Danke, Rainer! Gracias, Chayo!  Wir werden Euch nie vergessen!

Freitag, 13. September 2019

Ein etwas anderer "Urlaub" in Deutschland

Der erste Einkauf in Deutschland: Schokolade!
Unser diesjähriger Heimaturlaub liegt schon wieder ein paar Wochen zurück und wir erlebten eine sehr schöne, aber auch stressige Zeit in Deutschland. Für all diejenigen, die sich nun fragen, weshalb ein Urlaub stressig sein kann, nun auch die Information an Euch: Wir befinden uns mitten in unserem Bauvorhaben, so dass vor Ort sehr viele Dinge in kürzester Zeit geklärt werden mussten. Viele Termine standen täglich in unserem Kalender und neben all den Bemuster-ungen und den alljährlichen Arztterminen für die ganze Familie hatten wir diesen Sommer leider nur wenig Freizeit für Besuche unserer Freunde und Verwandten. 

Emilios Taufe


Dafür gab es jedoch zwei große Feste, die von uns ausgerichtet wurden, und bei denen wir viele Leute trafen: zum einen die Taufe unseres Sohnes Emilio, die für uns alle unvergesslich bleiben wird. 
Ebenso fand einen Tag vor unserer Abreise noch ein großes Richtfest statt, das uns ebenfalls immer in guter Erinnerung bleiben wird. Bis in die Nacht saßen wir vor dem Rohbau und feierten mit den Handwerkern, künftigen Nachbarn, Familienmitgliedern und Freunden. 


Ein Platz zum Spielen




Unsere drei Jungs machten zum Glück alles gut mit (auch die extrem lange Hin- und Heimreise). Sie genossen die Zeit mit ihren Großeltern, Onkels und Tanten und fanden schnell in das andere Leben rein. Nur der Jetlag blieb uns zum Teil erhalten, so dass die Kinder in den langen Sommernächten noch draußen oder am Spielplatz spielten, während die "deutschen Kinder" schon schliefen ;-) Liebend gerne kamen sie auch mit uns zur Baustelle. In dem Bagger oder in der Baggerschaufel zu sitzen, den Kran zu beobachten oder das Bauarbeiterklo zu benutzen, war für unsere Söhne ein Highlight. 

Wir mussten viele Entscheidungen in diesen wenigen Wochen auf deutschem Boden treffen und im ersten Monat nach unserer Rückkehr mussten sich viele Dinge zuerst einmal setzen und überdacht werden. 
Letztendlich hatten wir aber alle einen wunderschönen Sommer in Deutschland, wenn auch kein Urlaub, und wir freuen uns schon auf den nächsten, bei dem dann das Haus fertig sein wird, die Arbeit auf dem Grundstück jedoch weitergeht... ;-) 

Das Dachgebälk ist fertig und der Baum steht