Montag, 27. Mai 2019

Mariachis, Tacos und Tequila

Einzug der Mariachis und Vorbereitung der Tacos
Natürlich wollten wir Roberts 40. Geburtstag auch noch mit unseren Kollegen und Freunden zelebrieren und deshalb fand eine Woche nach unserer Feier in Acapulco eine große Geburtstags-Gartenparty statt. Ein großes Zelt wurde im Garten aufgebaut und 15 kg Fleisch am Spieß des Taco-Manns gebraten. Dieses verzehrten die Gäste dann nach typisch mexikanischer Art mit Tortillas, welche mit gebratener Ananas, kleinen Zwiebeln und Koriander sowie Limetten befüllt wurden. Ebenfalls gab es auch die Option, das Fleisch im Brötchen mit Käse zu essen (Cenitas). 

Ein Mariachi-Sänger in seiner Tracht
Ein Höhepunkt des Abends waren die Mariachis, die zu sechst mit Geigen, Gitarre, Guitarrón und Trompeten in unserem Garten spielten. Sogar getanzt wurde zu den Klängen der Musikgruppe, die mexikanische Folklore zum Besten gab.
Glückwünsche von Kollegen
Unsere Kinder staunten nicht schlecht, als die Musiker bereits musizierend in unseren Garten strömten.  Nach einer Stunde Gesang und einigen Tequilas fuhr die Musikgruppe weiter zu ihrem nächsten Auftritt. An Wochen-enden sind die Mariachis bis zu den frühen Morgenstunden in Einsatz und auf allen fiestas méxicanas sorgen sie für eine wundervolle Stimmung!

Seitdem es seit Oktober letzten Jahres keinen Regen gab und wir schon sehnsüchtig auf die ersten Tropfen gewartet hatten, kam  plötzlich  kurz  vor  Mitternacht  der  lang  ersehnte Niederschlag. Wir konnte es kaum glauben, dass die Regenzeit nun genau bei unserer Feier begann.
Toben durch den strömenden Regen
Die Kinder rannten wie Verrückte durch den Regen, schrien und jauchzten und wir Erwachsenen atmeten endlich die frische Luft ein, die uns in den letzten Monaten durch all die Asche- und Staubpartikel in der Luft verwehrt war. 

Es wurde noch bis zu den frühen Morgen-stunden auf der Terrasse gefeiert und so einige Tequila getrunken.


Robert und ich sind unglaublich dankbar, dass wir in all den Jahren, die wir bereits in Mexiko leben, wundervolle Menschen und Wegbegleiter kennengelernt haben. 
Wir hätten früher nie gedacht, dass wir mal bei Roberts 40. Geburtstag auf 2000 m Höhe zu den Trompeten der Mariachis durch den Garten tanzen und feiern. Wie wundervoll und spannend das Leben doch ist!

Erinnerungsbild mit den Mariachis und Leos bestem Freund Niko

Sonntag, 26. Mai 2019

40. Geburtstag am Pazifik

Der Jubilar auf unserem Balkon mit Blick auf den Pazifik
Ein runder Geburtstag ist immer etwas Besonderes und so wollten wir auch Roberts 40. an einem besonderen Ort feiern: in Acapulco am Pazifik.
Glücklicherweise fand an diesem Tag an der Deutschen Schule kein Unterricht statt, da der mexikanische Feiertag vom Montag auf Freitag "verschoben" wurde. Dies fand v.a. vor dem Hintergrund statt, dass immer am 10. Mai Muttertag ist und damit einer der wichtigsten Tage eines jeden Mexikaners. In der Schule waren in den letzten Jahren unzählige Schüler und Lehrer genau an diesem Tag "erkrankt", sodass die Lösung des verschobenen Feiertags sicherlich die richtige darstellte und unseren Partyplänen natürlich entgegen kam. :-)

Spaß am Strand
So konnten wir über das verlängerte Wochenende an den Pazifik fahren und dort Roberts neue Lebensdekade beginnen lassen und diese gebührend feiern. Unterstützung hatten wir von Roberts Bruder Arnold, der einen Tag zuvor aus Deutschland anreiste. Gemeinsam mit den Kindern rauschten wir mit unserer Familienkutsche nach Acapulco, dem früheren Jetset-Paradies für Amerikaner in den 1950er und 1960er Jahren.

Besuch vom "Onkel"
Unser Hotelzimmer bot uns einen wundervollen Blick auf die gesamte Bucht, wo Hochhäuser und Luxus-hotels den Strand säumen. Tagsüber stürzten wir uns in die stürmischen Fluten des Pazifiks oder schwammen im Pool, abends genossen wir das herrliche Essen in Strandnähe zu den Klängen einer Musikband. Die Mexikaner  tanzten natürlich und verbreiteten eine tolle Stimmung.

Das einstige Urlaubsparadies zählt heute leider zu den gefährlichsten Städten der Welt, da Acapulco ein wichtiger Drogen-Umschlagplatz ist und die Kartelle um die Macht streiten. Diese Negativschlagzeilen schadeten dem Tourismus sehr, sodass einige Hotels in unserer Nachbarschaft leer standen. Wir selbst hielten uns lediglich in der Hotelzone und am Strand auf und wir fühlten uns unter all den mexikanischen Touristen wohl - Ausländer verirren sich jedoch nur noch selten hierher.

Es war ein tolles verlängertes Wochenende in Acapulco und Roberts 40. Geburtstag wird uns immer in schöner Erinnerung bleiben!

Abendstimmung am Strand von Acapulco

Freitag, 24. Mai 2019

Lehrertag

"Die wahren Helden haben kein Heldenkostüm, sie lehren."
Jedes Jahr im Mai findet der "dia del maestro" statt - der Lehrertag, an dem die Schulen und Kindergärten ge-schlossen haben, damit sich die Lehrer einen Tag erholen können.

Während die Lehrer in Deutschland meist keinen guten Ruf genießen, wird hier in Mexiko nicht abwertend über das Lehrerdasein gesprochen, sondern dem "profe" meist großer Respekt für seine Arbeit mit vielen Kindern und Jugendlichen entgegengebracht.

Am Lehrertag wurde Robert mit "felici-dades"  auf der Straße beglückwünscht und er erhielt von all seinen Klassen wie schon in den letzten Schuljahren Geschenke: Büchergutscheine, Süßigkeiten, Kleidung etc. Meist gibt es auch noch Dankesworte (z.T. sogar handgeschrieben) dazu. 



Deshalb geht es garnicht primär darum, diesen freien Tag zu haben, sondern um die Freude über die lieben Gesten und Worte der Schüler und Eltern, die einem dann zur Weiterarbeit motivieren.

Freitag, 17. Mai 2019

México-Tour an Ostern

Kaffeebohnen
In froher Runde: Tukan-Besuch
Die diesjährigen Oster-ferien wurden genutzt, um eine für uns neue Art des Reisens mit zwei Kleinkin-dern und einem Baby zu probieren: eine Autotour durch México. 
Unsere neue Familien-kutsche ist dafür prädestiniert, sodass wir uns darauf einließen, anstatt einer Flugreise einen Roadtrip zu wagen. Zudem hatten wir Unterstützung von unserer befreundeten Familie Radke  aus Boston, mit der wir letztes Jahr bereits Ostern in Kalifornien verbrachten, und die uns nun in Mèxico für zwei Wochen besuchten. Da auch die Radkes drei Kinder haben, waren wir eine Gruppe von zehn Personen und fielen als Ausländer hier in México natürlich überall auf. Zumal ihre beiden Mädchen dunkelblonde Haare haben und auch Emilio überall mit seinen blauen Augen für Aufmerksamkeit sorgte. ("Schaut mal, das Baby hat blaue Augen!") Und tatsächlich waren wir "Exoten", da uns während der ganzen Tour durch das ländliche und nicht touristische México höchstens eine Handvoll Ausländer begegnete. 
Unsere tolle "Reisegruppe"

Die Reiseroute hatten wir so geplant, dass wir möglichst nur kürzere Etappen an einem Tag zurücklegen mussten und die Fahrten nicht länger als vier Stunden am Stück dauerten. Zudem verbrachten wir meist zwei Tage in einem Hotel, um das tägliche Packen weitestgehend zu mini-mieren, was mit all der Kinder- und Baby-ausstattung wie Kinderwagen, Buggy, Kraxe, Kinderreisebett etc. nicht immer stressfrei war. 
In dieser Zeit legten wir ca. 2000 km zurück und hielten uns lediglich in den Bundesstaaten Veracruz und Puebla auf. Dort gab es jedoch einiges zu entdecken:  Kaffeeplantagen sowie Bananen- und Mangobäume inmitten der tropischen Vegetation, wunderschöne Wasserfälle, Marktplätze mit kleinen Cafés, interessante Museen sowie eines der größten Aquarien in Amerika. 

Emilio vor der Nischenpyramide in El Tajin
Ein Höhepunkt der Reise war sicherlich die wundervolle Ausgrabungsstätte "El Tajin", die wir am Ostersonntag besuch-ten. Es war unglaublich heiß, sodass wir von einem schattigen Baum zum nächsten eilten, um die Hitze überhaupt auszu-halten. Die Ruinenstadt, die im 1. Jahr-hundert vor Christus von den Totonaken gegründet und bis 1200 besiedelt wurde, war sehr beeindruckend. Wir stellen immer wieder fest, dass jede der prähistorischen Ruinen ihren eigenen Charme hat und wir nach all den Jahren und vielen Besuchen der unterschiedlichen Ausgrabungen noch immer so begeistert wie zu Beginn sind.

Entspannung gab es dann am Golf von Mexiko, wo wir in einem schnuckeligen Hotel direkt am Strand einige Tage die Ruhe genießen konnten. Vor allem die Kinder freuten sich darüber, mal nicht jeden Tag weiterzureisen, sondern ausgiebig im Pool und Meer zu baden und Sandburgen zu bauen.
Spaß am Strand


Vor den imposanten Kakteen










Natürlich durfte auch ein Ausflug in den wunder-schönen "Kakteenwald" nicht fehlen, um die meterhohen Gewächse zu bestaunen. Die Land-schaft mit all den vielen Kakteen ist beeindruckend und bezeichnend für México.
Es war eine unvergessliche Zeit mit unseren Freun-den, denen das Land sehr gut gefiel. Die sechs Kinder machten alles super mit und verstanden sich prächtig. 
Es wird wohl nicht unsere letzte Reise mit dem Auto gewesen sein...