Mittwoch, 13. Februar 2019

Zweisprachig

Unser "Poblaner" Leonardo
Unsere Kinder wachsen seit ihrer Geburt in México auf - dies ist ihr zu Hause und dementsprechend ist Spanisch auch teilweise ihre "Muttersprache". Natürlich lernen sie Deutsch von uns Eltern, denn wir kommunizieren ausschließlich in der deutschen Sprache mit ihnen.
Spanisch im Kindergarten...
Die Vormittage jedoch verbringen Leo-nardo und mittlerweile auch Matteo im mexikanischen Kindergarten, wo sie über mehrere Stunden Spanisch hören, spre-chen und singen.  Für uns ist es immer wieder erstaunlich, wie gut sie diese Sprache bereits beherrschen! Leonardo kann die meisten Dinge problemlos auf Spanisch benennen und ist grammatika-lisch viel fitter als wir. Ebenso hat er im Gegensatz zu uns eine sehr gute Aus-sprache ohne Akzent.
Falls ich mal ein paar Worte Spanisch in seiner Gegenwart verwende, dann korri-giert er mich gleich mit "Mama, so heißt das nicht!" - und spricht es korrekt aus. Und oftmals kommt es beim Gespräch mit Mexikanern vor, dass wir selbst unser eigenes Kind nicht verstehen ;-)

Mit seinem besten Freund Nicolas unterhält er sich ebenfalls nur auf Spanisch. Unsere beiden Jungs untereinander reden aber Deutsch, nur ab und zu werden spanische Wörter eingebaut (z.B. sagen sie dulces, statt Süßigkeiten oder cumpleaños statt Geburtstag). 

...und zu Hause mit Mariana.
Unsere Hausdame Mariana ist ein wei-terer Grund, warum unsere Kinder bereits gutes Spanisch beherrschen. Da sie unter der Woche täglich bei uns arbeitet und neben dem Haushalt auch immer wieder die Kinder betreut, kommt es zu einem regen Austausch in der spanischen Spra-che. Mariana isst ebenfalls mit uns am Tisch zu Mittag und so wird während des Mittagessens oft auch Spanisch gespro-chen. So gibt es eben auch eher arroz con pollo statt Hühnergeschnetzeltes.

Während mein Mann ja täglich an der Deutschen Schule mit Spanisch konfrontiert wird, komme ich selbst natürlich durch Gespräche mit den anderen Eltern am mexikanischen Kindergarten mit Spanisch in Berührung. Bei der letzten Elternschulung mussten wir sogar in der Gruppe ein pädagogisches Thema bearbeiten und danach präsentieren, was für mich eine sprachliche Herausforderung war. ;-)

Der Unterschied zwischen uns und unseren Kindern ist jedoch, dass Spanisch für uns eine fremde Sprache bleiben wird, die wir nur bedingt beherrschen, aber für unsere Jungs ist sie von Anfang an ihre zweite Sprache, die sie hoffentlich immer beibehalten werden...

Freitag, 1. Februar 2019

Ein treuer Weggefährte

Nachdem wir uns vor einigen Wochen unsere große Familienkutsche zugelegt haben, war es nun an der Zeit, uns dafür schweren Herzens von unserem alten und zuverlässigen Nissan X-Terra zu trennen. 
Der SUV diente zum Transport unserer Kingsize-Matratze
Dieser SUV hatte uns von unserem ersten Tag in Puebla an die ganzen Jahre treu begleitet und vielleicht fiel uns deshalb der Abschied von ihm nun schwer, weil wir anfangs nicht viel mehr als dieses Auto besaßen. Wir kamen damals mit dem Flugzeug und zwei Koffern und einer Sporttasche in Puebla an - mehr Gepäck hatten wir nicht dabei und wir ließen auch keinen Container nachkommen. So beschränkte sich unser Besitz auf ganz wenige Dinge. Dank der Geräumigkeit und Größe des Nissans konnten wir dann in den nächsten Monaten peu à peu unseren Hausstand erweitern und Betten, Schränke, Sofa, Tische, Stühle etc. kaufen. Es war schon unglaublich, mit wie wenig Besitz wir auskamen bzw. auskommen mussten.  

...und anderen Möbelstücken.
Unseren Nissan hatten wir bereits ein halbes Jahr vor der Ankunft nach México von einem Deutschen, der wieder in die Heimat zurück ging, aus der Ferne abgekauft, ohne das Auto je zuvor gesehen zu haben.
Für Méxicos marode Straßen war dieser Geländewagen mit 4-Rad-Antrieb genau das Richtige. Hier häufen sich viele Schlaglöcher, die man vor allem in der Regenzeit unterschätzt bzw. nicht sieht. Zudem gibt es in México alle fünfhundert Meter oder weniger sogenannte topes, also "Bremserhöhungen", die oft nicht beschildert sind und schnell übersehen werden können. Auf Roberts Schulweg über die Landstraße muss er auf einer Strecke über ca. 70 solcher Erhöhungen fahren!
Der Nissan gab uns aber auch eine gewisse Sicherheit, da man sehr hoch saß und der hintere Bereich verdunkelt war, so dass man die Kinder nicht sehen konnte. Aufgrund seines hohen Alters fiel man zwischen all den alten Autos, die es hier v.a. auf dem Land gibt, nicht als "Reicher" auf, was natürlich auch von Vorteil war.
Alles in allem waren wir sehr zufrieden und denken gerne an all die Erlebnisse mit dem Wagen zurück. Nun fährt eine deutsche Kollegin unser Auto und wir hoffen, dass unser neues Gefährt uns ebenfalls so zuverlässig über die abenteuerlichen Straßen Méxicos begleiten wird.