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| Vom Feld direkt auf den LKW |
Schon den ganzen Oktober bereitete man sich auf die anstehenden Totentage (
Dias de los muertos) vor, deren Feierlichkeiten sich über drei Tage erstreckten. Es wurden bereits vor Wochen die um-liegenden Felder mit den leuchtend orangefarbenen oder pinken "Toten-blumen" bepflanzt - ein wunderschönes Bild, das uns jeden Morgen auf dem Weg zum Kindergarten begegnete! Kurz vor den Totentagen wurden die Blumen dann schlagartig felderweise geerntet und in alle Teile Méxicos transportiert. Überall auf den Straßen begegneten uns die mit Blumen überladenen Lastwagen und an den Straßen entlang standen unzählige Blumenhändler.
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| Ein Blumenmeer der Totenblume "Flor de Terciopelo" |
Am Tag der Toten wurden dann die Gräber und Häuser in ein buntes Blumenmeer getaucht. Der Blütenduft soll den Verstorbenen helfen, in die Welt der Lebenden überzutreten und mit ihnen zu feiern.
In den Wohnungen, Kindergärten, Krankenhäusern - einfach überall - befanden sich schön geschmückte Gaben-tische (
Ofrendas) mit Blumen, Kerzen, Tequila und auch Bildern der Verstorbenen. Abgezupfte Blütenblätter wurden als Weg ins Haus zum Altar gestreut, damit die Toten auch zu ihren Gaben finden.
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| Frisches Totenbrot |
Außerdem gab es in dieser Zeit das "Totenbrot" (
Pan de Muerto) zu essen, ein süßes Brot mit Anis, das oberseitig knochenartig geformt wird. Die Familie unserer Muchacha hat uns ihr selbst gebackenes Totenbrot vorbei gebracht, das sie für die gesamte Großfamilie sowie Gräber und Altare gebacken hat. Dazu gab es dann "Gespenster-nutella", was sehr lecker schmeckte.
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| Halloween-Schmuck |
Die Totentage fallen mit Halloween zusammen, so dass es zu einer Vermischung der beiden Bräuche kommt, obwohl diese ursprünglich verschieden sind. Der US-amerikanische Einfluss ist hier in vielen Dingen deutlich spürbar, so dass die Bewohner überall vor ihren Häusern Gespenster, Geister, Hexen und sonstige gruselige Gestalten aufstellen.
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| Farbenfrohe Kürbisse |
Unsere Kinder waren auch dieses Jahr wieder voll und ganz im "Geisterfieber" und betrachteten die schön geschmückten Häuser bei einigen Tag- und Nachtspaziergängen. Auch wir haben ein paar der leuchtend bunten Kürbisse, die am Straßenrand verkauft werden, erstanden und in unserem Garten aufgestellt.
An Halloween kamen im mexikanischen Kindergarten alle Kleinen verkleidet, Leonardo war ein kleiner Vampir. Wenn wir hier schon keine Fastnacht feiern können, so haben die Kinder wenigstens einmal im Jahr an Halloween die Möglichkeit, sich zu verkleiden.
Es ist immer wieder spannend und einmalig, dieses mexikanische Brauchtum, das uns nach all den Jahren schon vertraut ist, mitzuerleben und daran teilzuhaben. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal ;-)
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| EL Cristo - unser mexikanisches Zuhause an den Totentagen |